Antisemitismus: Erster Weltkrieg - Anfang vom Ende

Ein Forschungsbeitrag von Stephan Horschitz

Postkarte um 1905
Lizensiert gemäß Gemeinfrei von Museum Neustadtgödens

1916 ließ der preußischen Kriegsminister Adolf Wild von Hohenborn eine sogenannte "Judenzählung" durchführen. Damit reagierte die Heeresleitung auf einen angeblich in weiten Kreisen der Bevölkerung erhobenen Vorwurf gegen die jüdischen Wehrpflichtigen. Die Zählung sollte zeigen, dass sich die jungen jüdischen Männer vor der Wehrpflicht, besonders aber vor Fronteinsätzen, drücken würden. Die Auswertung ergab jedoch, dass sich die jüdischen Einsätze als auch die Verluste im Krieg nicht von denen der Gesamtheit der im Krieg eingesetzten Männer unterschied. Mit der Nichtveröffentlichung dieser Ergebnisse, eröffnete man den Antisemiten jedoch die Möglichkeit, diesen Vorwurf weiter aufrecht zu halten. Ein Grund dafür, dass die antijüdische Propaganda der Nazis auf fruchtbaren Boden fiel. In einer Untersuchung zur Vorbereitung einer Ausstellung 2014 wurden für die ehemalige Landgemeinde Gödens/Neustadtgödens die Zahlen der jüdischen Soldaten ermittelt. Die hier ermittelten Zahlen ergaben sogar ein ganz anderes Bild.

 

Stephan Horschitz

Zum vollständigen Artikel auf Frisia Judaica.

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Frisia Judaica

Auf den Spuren des jüdischen Erbes in Ostfriesland und den Nachbarregionen

Regionale Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft

Kunst und Kultur für eine lebenswerte Zukunft

Das Vorhaben „KultinO“ wird innerhalb des Programms Region gestalten des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung gefördert.

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