Die Rezeption des gelebten Rechts im mittelalterlichen Friesland - Vortrag von Marvin Wiegand

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Preise
5,00
Doppelseite aus dem Codex Roorda (15. Jahrhundert, Leeuwarden)
Lizensiert gemäß Alle Rechte vorbehalten von Tresoar, Leeuwarden

Friesland befand sich im Mittelalter in einer besonderen Situation: Seine Bewohner standen nicht unter fürstlicher Lehnsherrschaft, sondern organisierten sich in kleinen, lokalen Gemeinschaften und wandten ihr eigenes Recht an. Im Spätmittelalter vollzog sich innerhalb dieser "Friesischen Freiheit" eine bemerkenswerte Entwicklung: Das gelehrte römische und kanonische Recht gewann zunehmend an Einfluss. Diese Entwicklung endete mit der Ausbildung der Lehnsherrschaft in den friesischen Landen und zeigt ein eigenständiges Bestreben nach rechtlichen Veränderungen. Welche Gründe und Motivationen bewogen die Friesen, fremdes Recht zu rezipieren und zu adaptieren? Zur Beantwortung dieser Frage werden klassische und spätmittelalterliche Rechtstexte mit besonderem Fokus auf das Westerlauwersche Friesland untersucht. Die verschiedenen Aspekte der friesischen Rezeption werden dargestellt und veranschaulicht - ergänzt durch Vergleiche mit dem Sachsenspiegel und dem Ostfriesischen Landrecht.

Dr. Marvin Wiegand wurde 2023 an der Freien Universität Amsterdam mit einer Arbeit über die Rezeption des gelehrten Rechts im Friesland des 14. und 15. Jahrhunderts promoviert.

Einlass
30 Minuten vorher
Zusätzliche Informationen

Zugang nicht barrierefrei

Veranstaltungsort

Standortart: Vor Ort
Adresse
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Ostfriesische Landschaft
Georgswall 1-5
26603 Aurich
Deutschland

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Das Vorhaben „KultinO“ wird innerhalb des Programms Region gestalten des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung gefördert.