
Vernetzung und Unterstützung der Kulturschaffenden liegen Welf-Gerrit Otto am Herzen. „Von meiner Vorgängerin Katrin Rodrian habe ich in dieser Hinsicht ein großes Erbe angetreten. Im Grunde sind es ja die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben einen Wert geben. Nur gemeinsam kann man die Welt für alle ein wenig lebenswerter machen“, erklärt er und weist darauf hin, dass Kunst und Kultur nicht zu unterschätzende Werte für Zivilgesellschaft und Demokratie darstellen.
Die bereits laufenden Projekte der Kulturagentur will der neue Leiter unbedingt fortführen und darüber hinaus eigene Schwerpunkte hinsichtlich der Themen Digitalität, Demokratie und Nachhaltigkeit setzen. Inzwischen hat sich Welf-Gerrit Otto in die umfangreiche Materie seines Aufgabenbereichs eingearbeitet und erste eigene Projekte angeschoben.
So steht etwa ein digitales Kulturportal für Ostfriesland kurz vor der Umsetzung durch die Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft. Darauf sollen sich Kulturinteressierte und Kulturschaffende in Zukunft besser informieren und miteinander vernetzen können. Das vom Bund geförderte Projekt wird Ostfriesland auch kulturtouristisch neue Chancen eröffnen, ist sich Otto sicher. Zudem geht er davon aus, dass die Kulturagentur personell in Zukunft wieder wachsen wird.
Außerdem hat sich Welf-Gerrit Otto der wertvollen Sammlungsbestände der Kulturagentur angenommen. Unlängst erfolgte der Umzug der Graphothek und des Kostümfundus‘ in das neue Sammlungszentrum für historisches ostfriesisches Kulturgut in der ehemaligen Kleiderkammer der Blücher-Kaserne in Aurich. Der von Anke Friedewold und Margret Meiners betreute Kostümfundus ist eine wahre Fundgrube für Theatergruppen der Region. Doch auch den Kunstschatz der Graphothek möchte Otto auf lange Sicht wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen. Derzeit ist Katharina Habben, Literaturwissenschaftlerin und Fachreferentin für Sammlungsmanagement, damit betraut, die rund eintausend Grafiken zu sichten und zu inventarisieren.
Gemeinsam mit dem Kulturnetzwerk Ostfriesland feilt Otto an neuen Projekten, welche die Themen Klima, Kunst und Kulturtourismus miteinander verbinden. „Kultur kann das Verständnis für- und untereinander maßgeblich stärken“, diese Erfahrung hat Welf-Gerrit Otto als Kulturmanager gemacht. Deshalb ist ihm der Arbeitskreis „Reisen ins jüdische Ostfriesland“ besonders wichtig. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis möchte er das Projekt fortan länderübergreifend organisieren und stärker mit den Niederlanden zusammenarbeiten. Erste Schritte dafür sind bereits getan, etwa eine gemeinsame Exkursion zum ehemaligen Durchgangslager Westerbork in der Provinz Drenthe.