Internationales Tanz‑Kunst‑Projekt bewegt in Esens

Teilnehmerinnen des Tanzworkshops
Lizensiert gemäß Alle Rechte vorbehalten von Rike Frysland

Am 20. September 2025 fand im Gemeindesaal der Ev.-luth. St. Magnus‑Kirchengemeinde in Esens ein Workshop des „Internationalen Tanz‑Kunst‑Projekts“ statt, der speziell für geflüchtete und deutsche Frauen konzipiert war. Unter der Leitung der Tanz‑ und Bewegungstherapeutin Rike Frysland und der Kunsttherapeutin Käthe Hohnschopp trafen sich zwölf Frauen aus Nigeria, der Ukraine, Syrien, Kolumbien und Deutschland – begleitet von sechs Kindern, die von zwei Kinderbetreuerinnen liebevoll und professionell betreut wurden. Gefördert durch die Heinz‑Wieker‑Stiftung und die Ostfriesische Landschaft und in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Wittmund, dem Heimatverein Wittmund sowie der Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft entstand ein Raum, in dem keine Vorkenntnisse nötig waren, nur die Lust, sich über Tanz und Kunst auszudrücken.

Das Thema des Tages war „Element Wasser“: Aus anfänglichen Improvisationen entwickelte die Gruppe eine eindrückliche Choreografie, in der Wellen, Strömungen und das Fließen als gemeinsame Bildsprache sichtbar wurden. Parallel zur tänzerischen Arbeit näherten sich die Teilnehmerinnen dem Thema mit Acrylfarben und schufen lebendige Bilder zum Fließen, die sie am Ende des Tages mit nach Hause nahmen. Diese künstlerischen Ergebnisse fungierten als persönliche Erinnerungsstücke und als Ausdruck der individuellen Erfahrungen und Hoffnungen.

Trotz einer geplanten Umsetzung der Choreografie am Strand von Bensersiel verhinderten Regen das Vorhaben; stattdessen wurde die Gruppe gemeinsam mit dem Bus dorthin gefahren. Die Frauen suchten Schutz in einem Restaurant, die Kinder vergnügten sich in einer überdachten Spielstätte, und der Tag behielt dennoch seinen gemeinschaftlichen Geist. Besonders deutlich wurde, wie wertvoll und notwendig solche Formate sind: Die Frauen mit Fluchterfahrung fanden Zeit für sich, konnten sich über Körper, Bewegung und Farbe begegnen und über persönliche und kulturelle Grenzen hinweg zueinander finden.

Die kollegiale Zusammenarbeit der Veranstaltenden, die professionelle Betreuung der Kinder und die offene, respektvolle Atmosphäre trugen maßgeblich zum Gelingen bei. Alle Beteiligten gingen bereichert und sichtbar bewegt nach Hause. Der nächste Workshop findet am 11. Oktober statt. Interessierte Frauen sind herzlich eingeladen, Teil dieses verbindenden Projekts zu werden.

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Rike Frysland

"Mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern, was sie bewegt" [Pina Bausch]

Käthe Hohnschopp

Wenn Worte fehlen, sprechen Bilder (Gertraud Schottenlohre)

Heimatverein Wittmund e.V.

Der Heimatverein ist seit über 75 Jahren aktiv für eine Heimat mit Zukunft

Regionale Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft

Kunst und Kultur für eine lebenswerte Zukunft

Das Vorhaben „KultinO“ wird innerhalb des Programms Region gestalten des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung gefördert.