Lehrbuch für ostfriesisches Platt in zweiter Auflage erschienen

Ostfriesische Schulen können das Lehrbuch kostenfrei erhalten

Präsentation der 2. Auflage des Lehrbuches "Snacken. Proten. Kören."
Lizensiert gemäß Alle Rechte vorbehalten von Sebastian Schatz

Die im letzten Jahr erschienene erste Auflage des Lehrbuchs „Snacken. Proten. Kören.“ für den Sekundarbereich I im ostfriesischen Plattdeutsch ist bereits vergriffen. Für den Druck der zweiten Auflage mit 1.000 Exemplaren hat das Niedersächsische Kultusministerium 10.000 Euro bereitgestellt. Dank der Förderung können ostfriesische Schulen das Lehrbuch kostenfrei als Klassensatz beim Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft erhalten. Dies gilt für Schulen, die Plattdeutsch im Wahlpflichtbereich oder als Unterrichtsfach anbieten wollen.

„Mich freut die hohe Nachfrage nach dem Lehrbuch besonders, denn Plattdeutsch-Unterricht an den Schulen leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Regionalsprache“, erklärte Landschaftspräsident Rico Mecklenburg. Er dankte insbesondere dem Kultusministerium, das schnell und unbürokratisch den Nachdruck ermöglicht habe.

Ursprünglich war das Lehrbuch in einer nordniedersächsischen Variante erschienen. Anja Enninga, Imke Schöneboom, Remmer Kruse und Wilfried Zilz haben es ins ostfriesische Plattdeutsch übersetzt. Sie sind als Berater für den Erlass „Die Region und die Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht“ der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung Osnabrück tätig. Das Lektorat und die Endredaktion hat das Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft übernommen. Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros, hat zudem alle Texte des Lehrbuches eingesprochen. Die Audiodateien stehen online im Downloadbereich des Plattdüütskbüros zur Verfügung.

Entwickelt wurde das Lehrbuch von den Lehrerinnen Heike Hiestermann und Katrin Konen-Witzel. Sie nehmen die Lernenden in zehn Kapiteln lebensnah mit in die Welt von zwei Familien, deren Kinder die weiterführende Schule besuchen und sowohl dort als auch im Alltag auf Plattdeutsch die Freuden und Hürden des Lebens erleben. Dabei sind die Figuren humorvoll und detailreich in Comicform gezeichnet. Unbekanntes Vokabular vermittelt eine von Johan Martin Frahm erstellte Wörterliste kapitelweise.

Zusätzlich zu dem Lehrbuch sieht Grietje Kammler im Start des Studiengangs „Niederdeutsch“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie in der Verpflichtung der Schulen auf die einheitliche Schreibweise der Ostfriesischen Landschaft wichtige Meilensteine zur Einführung von Plattdeutsch als Unterrichtsfach an Schulen.

An dem Lehrwerk interessierte Schulen können sich unter platt@ostfriesischelandschaft.de oder telefonisch unter 04941 – 17 99-52 an das Plattdüütskbüro wenden.

Link zu den eingesprochenen Texten des Lehrbuchs:

https://platt.ostfriesischelandschaft.de/downloads

Weitere Informationen zur Förderung der Niederdeutschjen Sprache durch das Kultusministerium unter:

https://bildungsportal- niedersachsen.de/allgemeinbildung/unterrichtsfaecher/sprachen-und-literatur/niederdeutsch/

 

Auf dem Foto: Landschaftspräsident Rico Mecklenburg, Anja Enninga, Lehrerin an der Hermann Tempel Gesamtschule IGS Ihlow und Fachberaterin für die Region und die Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück, Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros, Imke Schöneboom, Fachberaterin für die Region und die Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück, Evelyn de Vries, Schulfachliche Dezernentin beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück, sowie Landschaftsdirektor Dr. Matthias Stenger bei der Vorstellung der Neuauflage des Lehrbuchs „Snacken. Proten. Kören.“ (Foto: Sebastian Schatz, Ostfriesische Landschaft)

 

Sebastian Schatz, Ostfriesische Landschaft

Veröffentlichungsdatum

In diesem Beitrag erwähnt

Ostfriesische Landschaft

Kultur, Wissenschaft und Bildung

Das Vorhaben „KultinO“ wird innerhalb des Programms Region gestalten des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung gefördert.

Zurück nach oben