Oll’ Mai zum Thema Plattdeutsch als Fremdsprache
Ostfriesische Landschaft feierte Oll’ Mai mit 250 Gästen und ehrte verdiente Mitbürger

Mit rund 250 Gästen fand die traditionelle Oll’ Mai-Festveranstaltung der Ostfriesischen Landschaft im Tammenshof Bunderhee statt. Schwerpunktthema war in diesem Jahr „Plattdeutsch als Fremdsprache? Denkbar einfach!“.
Nach der Begrüßung durch Landschaftspräsident Rico Mecklenburg folgte ein Grußwort der Kultusministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin, Julia Willie Hamburg. Sie bezeichnete die Arbeit der Ostfriesischen Landschaft zur Förderung der plattdeutschen Sprache als „Leuchtturm“. Damit sei sie Vorbild für viele andere Regionen. Ohne die Pionierarbeit der Ostfriesischen Landschaft sähe Hamburg die Niederdeutschförderung landesweit längst nicht auf dem heutigen Stand.
Im ersten Vortrag unterstrich Prof. Dr. Jörg Peters von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, dass es für den dauerhaften Erhalt des Plattdeutschen notwendig sei, auch Zugezogenen Platt beizubringen. Dies begründete er unter anderem mit einer für den Spracherhalt zu geringen Geburtenrate und Abwanderung unter Plattsprechenden. Daher sei es unerlässlich, dass Plattdeutsch in der Schule als reguläres Schulfach, idealerweise bereits ab der Grundschule unterrichtet wird.
Daraufhin sprach der Journalist und Autor Frank Jakobs über Plattdeutsch in den Medien. In seinem humorvollen und abwechslungsreichen Vortrag zeigte er zahlreiche plattdeutsche Angebote in verschiedensten Medien auf – von Radio über Fernsehen, Printmedien bis hin zu Social Media. Dennoch sah Jakobs bei der plattdeutschen Medienpräsenz „Luft nach oben“.
Danach ehrte Landschaftspräsident Rico Mecklenburg Gregor Ulsamer für seine herausragenden Verdienste um die Inselgemeinde Borkum, insbesondere bei der Aufarbeitung und Vermittlung ihrer besonderen Geschichte mit dem Totius-Frisiae-Siegel in Bronze (Upstalsboomsiegel). Ebenfalls das Totius-Frisiae-Siegel in Bronze erhielt Dietrich Janßen für seine besonderen Verdienste um „De Vrouw Johanna“-Mühle und das Bunkermuseum sowie seine Beiträge zur Geschichte Emdens.
Wolfgang Kellner wurde von Rico Mecklenburg mit der Ubbo-Emmius-Medaille für seine herausragenden Verdienste um Toleranz und Verständigung und gegen das Vergessen in Leer, in Ostfriesland und darüber hinaus ausgezeichnet. Bernhard Bramlage hat sich in bleibender Weise für die Belange der Kunst und Kultur in Ostfriesland eingesetzt und um die Erinnerungskultur im Landkreis Leer verdient gemacht und erhielt dafür als Würdigung das Ostfriesische Indigenat.
Für die musikalische Untermalung sorgten Jan Cornelius und das Dreeklang Ensemble. Im Anschluss an die Veranstaltung fanden noch mehrere Führungen in und um das Steinhaus statt.
Sebastian Schatz, Ostfriesische Landschaft
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Platt man to!