Septembermaant is Plattdüütskmaant

Ein zweisprachiger Artikel

Grietje Kammler präsentiert das Plakat zum 20. Plattdüütskmaant "Platt fiert!"
Lizensiert gemäß Alle Rechte vorbehalten von Sebastian Schatz

Siet twintig Jahren word in d‘ September in Oostfreesland de Plattdüütskmaant fiert. De hele September dreiht sük heel un daal um de plattdüütske Spraak mit en Bült Aktionen un Projekten. Daarmit will man dat Ansehn van Plattdüütsk ok wiederhen verbetern un de Minsken Mood maken, de Spraak noch mehr in hör Olldag to bruken of hör eenfach maal uttoproberen. Daarbi worden de Oostfresen besünners daarup henwesen, mit hör Kinner un Enkelkinner Platt to proten of to snacken, daarmit Oostfreesland en Tweesprakenland mit Hoogdüütsk un Plattdüütsk blifft. 

Seit zwanzig Jahren wird im September in Ostfriesland der Plattdüütskmaant gefeiert. Der ganze September dreht sich ganz und gar um die plattdeutsche Sprache mit einer Vielzahl an Aktionen und Projekten. Damit will man das Ansehen von Plattdeutsch auch weiterhin verbessern und den Menschen Mut machen, die Sprache noch mehr in ihrem Alltag zu nutzen oder sie einfach auszuprobieren. Dabei wird besonders darauf hingewiesen, mit Kindern und Enkeln Platt zu sprechen, damit Ostfriesland ein Zweisprachenland mit Hochdeutsch und Plattdeutsch bleibt. 

De Plattdüütskmaant weer van 2002 bit 2005 eerst gaar keen Maant, man en plattdüütske Week mit Veranstaltens up un för Plattdüütsk. Man en Bült Lüü moken van Anfang an mit un harren en Bült Ideen, um för de plattdüütske Spraak to warven. Daarum langde een Week na veer Jahren neet mehr, un man leggde 2006 fast, de hele September as „Plattdüütskmaant“ to nehmen.

Der Plattdüütskmaant war von 2002 bis 2005 zuerst gar kein Monat, sondern eine plattdeutsche Woche mit Veranstaltungen auf und für Plattdeutsch. Aber von Anfang an machten eine Menge Leute mit und hatten viele Ideen, um für die plattdeutsche Sprache zu werben. Darum reichte eine Woche nach vier Jahren nicht mehr aus und man legte 2006 fest, den ganzen September als Plattdüütskmaant zu nutzen. 

Siet 2009 word de Plattdüütskmaant van dat Plattdüütskbüro tosamen mit de Plattdüütskbeupdraggten van de Kommunen in Oostfreesland unner verscheden Mottos organiseert. Elke Jahr sünd dat Team van dat Plattdüütskbüro un de Plattdüütskbeupdraggten bi verscheden Veranstaltens daarbi, waar se sük up Platt wiesen un hör Wark för Plattdüütsk vörstellen. Daarbi proten un snacken se de Lüü unner Mottos as „Doon deit lehren“ of „Laat Platt wassen“ an un stahn daarför in, dat dat egaal is, wat för en Platt man proot of snackt. Up Platt versteiht man sük: „Mien Platt. Dien Platt. Uns Platt.“ In d‘ Loop van de Jahren hett sük herutstellt, dat dat „sük Wiesen“ up Veranstaltens as up dat Fest van de Kulturen in Leer of up dat Früchtefest in dat Ökowark in Emden un dat „mitnanner Proten of Snacken“ an meesten för dat Ansehn van Plattdüütsk brengt. De Lüü sehn, wat alls up un för Plattdüütsk maakt word, wat man sülvst maken kann, un dat dat al vööl brengt, wenn man de Spraak eenfach sülvst bruukt.kann man seggen, dat all Plattdüütskbeupdraggten un all de anner Lüü, de unnertüsken bi de Plattdüütskmaant mitmaken, Vörbiller in Saken Platt worden sünd. 

Seit 2009 wird der Plattdüütskmaant vom Plattdüütskbüro zusammen mit den Plattdeutschbeauftragten der Kommunen in Ostfriesland unter verschiedenen Mottos organisiert. Jedes Jahr nehmen das Team des Plattdüütskbüros und die Plattdeutschbeauftragten an verschiedenen Veranstaltungen teil, bei denen sie sich auf Platt zeigen und ihre Arbeit für Plattdeutsch vorstellen. Dabei sprechen sie die Leute unter Mottos wie „Doon deit lehren“ oder „Latt Platt wassen“ an und stehen dafür ein, dass es egal ist, welches Platt man spricht. Auf Platt versteht man sich: „Mien Platt. Dien Platt. Uns Platt.“ Im Laufe der Jahre hat sich herausgestellt, dass das „Sich zeigen“ auf Veranstaltungen wie auf dem Fest der Kulturen in Leer oder auf dem Früchtefest im Ökowerk in Emden und das „miteinander Sprechen“ für das Ansehen von Plattdeutsch gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Denn so nehmen die Leute ganz unmittelbar wahr, was alles auf und für Plattdeutsch gemacht wird, was man selbst machen kann, und dass es viel bringt, wenn man eine Sprache einfach selbst benutzt. Darum kann man sagen, dass alle Plattdeutschbeauftragten und all die anderen, die inzwischen beim Plattdüütskmaant mitmachen, Vorbilder in Sachen Platt geworden sind. 

Een Projekt in de Plattdüütskmaant, dat dat al van Anfang an geven hett un dat dat alltied noch gifft, is dat Projekt „Platt bi d‘ Arbeid“. En Bült Bedrieven nehmen sük in d‘ September vör, een Dag in d‘ Week of en hele Week lang hör Kunnen up Plattdüütsk antoproten of antosnacken. Daardör marken de Mitarbeiderskes un Mitarbeiders, welke Kunnen Plattdüütsk verstahn of sülvst proten of snacken könen; villicht is dat sogaar well, mit de man alltied blot Hoogdüütsk proot of snackt hett. Fangt man sülvst en Gespreck up Platt an, blifft man villicht sogaar ehrder in de Spraak un wesselt neet so gau in dat Hoogdüütske, wenn man markt, dat de anner keen Plattdüütsk proot of snackt. Uplest draggt dat Projekt „Platt bi d‘ Arbeid“ daarto bi, dat de Mitarbeiderskes un Mitarbeiders van de Bedrieven, de mitmaken, hör egen Verhollen daaröver, wo un wennehr se Plattdüütsk bruken, klaarer word. De meeste Bedrieven sünd van Begünn van Beginn of an bi dat Projekt elke Jahr daarbi.

Ein Projekt im Plattdüütskmaant, das es von Anfang an gegeben hat und das es immer noch gibt, ist „Platt bi d‘ Arbeid“. Viele Betriebe nehmen sich im September vor, einen Tag in der Woche oder eine ganze Woche lang ihre Kundschaft auf Plattdeutsch anzusprechen. Dadurch merken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche Kundinnen und Kunden Plattdeutsch verstehen oder selbst sprechen; vielleicht ist darunter sogar jemand, mit dem man bisher immer nur Hochdeutsch gesprochen hat. Beginnt man ein Gespräch auf Platt, bleibt man vielleicht auch in der Sprache und wechselt nicht so schnell ins Hochdeutsche, wenn man merkt, dass das Gegenüber zwar selbst kein Plattdeutsch spricht, aber versteht. Zuletzt trägt das Projekt „Platt bi d‘ Arbeid“ dazu bei, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebe, die mitmachen, ihr eigenes Verhalten, wo und wann sie Plattdeutsch als Sprache nutzen, bewusster wird. Die meisten Betriebe sind seit Beginn des Projektes jedes Jahr dabei. 

Unnertüsken sünd Kinner un jung Lüü de, de man mit en Bült Aktionen in de Plattdüütskmaant raken will. Verklaren lett sük dat mit de Ergebnissen van en groot Umfraag to de plattdüütske „Sprach- und Verstehenskompetenz“, de dat Plattdüütskbüro tosamen mit de Plattdüütskbeupdraggten in d‘ September 2023 maakt hett. De Umfraag hett wesen, dat 59 % van de 2637, de fraagt worden sünd, heel good bit good Platt proten of snacken könen, man daarvan blot haast 16 % mit Kinner un Enkelkinner de Spraak elke Dag proten of snacken. Up de een Kaant worden de Minsken, mit de up verscheden Veranstaltens proot of snackt word, genau daarup henwesen. Wenn de, de Platt könen, de Spraak neet mit hör Kinner un Enkelkinner proten of snacken, is Oostfreesland irgendwennehr keen Tweesprakenland mehr. Man up de anner Kant word dat Plattdüütskbüro ok sülvst aktiv. In de Plattdüütskmaant worden besünners in Kinnergaarns un Scholen en Bült plattdüütske Aktionen organiseert: tweesprakig Leesreisen mit bekannte Kinnerbookschrieverskes un -schrievers, dat Öven van plattdüütske Schoolleden, „Platte Pausen“ mit Teecocktails un plattdüütsk Raadsels, plattdüütske Projektdagen of Theaterupföhrens. Butendeem gifft dat Büro elke Jahr in d‘ September plattdüütske Kinnerboken un anner Materiaal för dat Wark mit Platt an Kinnergaarns un Scholen rut. All twee Jahren gifft dat sogaar en hele Kist vull mit plattdüütsk Kinnerboken, Spölen un anner Datenträger för enkelt Kommunen, de denn van de Bildungsinrichtens utlehnt worden könen.  

Inzwischen sind es vor allem Kinder und junge Leute, die man mit vielen Aktionen im Plattdüütskmaant erreichen will. Erklären lässt sich dies mit den Ergebnissen einer großen Umfrage zur plattdeutschen Sprach- und Verstehenskompetenz, die das Plattdüütskbüro zusammen mit den Plattdeutschbeauftragten im September 2023 gemacht hat. Die Umfrage hat gezeigt, dass zwar 59 % von den 2637 Befragten, sehr gut bis gut Platt sprechen können, dies aber nur 16 Prozent auch mit ihren Kindern und Enkeln tun. Auf der einen Seite weisen wir genau darauf auf verschiedenen Veranstaltungen immer wieder hin: Wenn die, die Platt sprechen können, die Sprache nicht mit ihren Kindern sprechen, ist Ostfriesland irgendwann kein Zweisprachenland mehr. Auf der anderen Seite wir das Plattdüütskbüro diesbezüglich selbst aktiv. Im Plattdüütskmaant werden besonders in Kindergärten und Schulen plattdeutsche Aktionen organisiert: bilinguale Lesereisen mit bekannten Kinderbuchautorinnen und -autoren, das Einstudieren von plattdeutschen Schulhymnen, „Platte Pausen“ mit Teecocktails und plattdeutschen Rätseln, plattdeutsche Projekttage oder Theateraufführungen. Außerdem gibt das Büro jedes Jahr im September plattdeutsche Kinderbücher und anderes Material für die Arbeit mit Platt in Kindergärten und Schulen heraus. Alle zwei Jahre wird sogar eine ganz Kiste voll mit plattdeutschen Kinderbüchern, Spielen und anderen Datenträgern an einzelne Kommunen vergeben, die dann von den Bildungseinrichtungen ausgeliehen werden können. 

De Plattdüütskmaant hett in all de Jahren düchtig daarto bidragen, dat sük dat Ansehn van de plattdüütske Spraak in Oostfreesland verbetern kunn. Bi de Umfraag to de plattdüütske „Sprach- und Verstehenskompetenz“ is 2023 ok rutkomen, dat sük ruugweg 93 % van de 2637 Lüü, de mitmaakt hebben, Oostfreesland neet sünner Plattdüütsk vörstellen könen. Dat heet, dat se Plattdüütsk as en sobenömte „Identifikationsmerkmal“ van Oostfreesland begriepen. Daarmit kann man vandaag seggen, dat de Spraak neet mehr minnerachtig ankeken word, man de Lüü vöölmehr en positiven Grundinstellen hör tegenöver kregen hebben. Man genau dat, wat man mitnanner schafft hett, mutt ok tominnst bibehollen, wenn neet sogaar noch beter worden. Daarum gifft dat ok in de tokomen Jahren de Plattdüütskmaant in d‘ September, in de dat ok wiederhen heet: 

„Proot un snackt mehr Platt mitnanner! – Mitnanner för Platt!“ 

Wi sehn uns! 

Der Plattdüütskmaant hat in all den Jahren dazu beigetragen, dass sich das Ansehen von Plattdeutsch in Ostfriesland verbessert hat. So hat die Umfrage zur plattdeutschen Sprach- und Verstehenskompetenz von 2023 ergeben, dass sich ungefähr 93 % der 2637 Befragten Ostfriesland nicht ohne Plattdeutsch vorstellen können. Das heißt, dass sie Plattdeutsch als ein Identifikationsmerkmal Ostfrieslands begreifen. Damit lässt sich heute feststellen, dass der Sprache – anders als früher - eine positive Grundhaltung entgegengebracht wird. Auf dem Erreichten gilt es nun aufzubauen. Und darum gibt es auch in Zukunft den Plattdüütskmaant im September, in dem es auch weiterhin heißt: 

„Proot un snackt mehr Platt mitnanner! – Mitnanner för Platt!“ 

Wi sehn uns! 

 

Grietje Kammler, Baas van dat Plattdüütskbüro van de Oostfreeske Landskupp

Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros der Ostfriesischen Landschaft

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Das Vorhaben „KultinO“ wird innerhalb des Programms Region gestalten des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung gefördert.