
Vor 100 Jahren hat Werner Heisenberg den ersten mathematischen Formalismus der Quantenmechanik vorgeschlagen. Ganz typisch werden runde Geburtstage in den Wissenschaften zum Anlass für Rück- und Ausblicke genommen, aber diese Form der Erinnerungskultur hat auch problematische Aspekte. Die Verengung auf einzelne Personen und Jahreszahlen führt beispielsweise zu einer Betonung der radikalen Brüche und missachtet den Aspekt der Kontinuität. In diesem Vortrag beschäftige ich mich mit einigen solcher Mythen, die die Entwicklung der Quantenmechanik umranken und ihr Verständnis erschweren.
Priv. Doz. Dr. Oliver Passon
Bergische Universität Wuppertal
Oliver Passon hat an der Uni Wuppertal studiert, 2002 in der Elementarteilchenphysik promoviert und anschließend als Lehrer für Mathematik und Physik gearbeitet. Seit 2013 ist er Mitarbeiter in der Physikdidaktik an der Bergischen Universität Wuppertal und seine Forschungsgebiete umfassen die Didaktik, Geschichte und Philosophie der modernen Physik.