Lesekreis zu "Lob des Schattens" von Tanizaki Jun‘ichiro

Hauptbild der Veranstaltung Lesekreis zu "Lob des Schattens" von Tanizaki Jun‘ichiro
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Im Lesekreis mit Marie-Christine Raddatz setzten sich die Gäste im Gegenlesen von Kunst und Literatur mit dem Unausgesprochenen und Unsichtbaren auseinander. Beim letzten Lesekreis zur Ausstellung der japanischen Künstlerin Leiko Ikemura geht es diesmal um das Buch Lob des Schattens von Tanizaki Jun‘ichiro, das 1933 zunächst als Essay in der Zeitschrift Keizai Ōrai erschien. Auf die Frage, welches Buch man lesen müsse, um sie besser zu verstehen, äußert Ikemura ohne zu zögern: Lob des Schattens. Dieser vielfach beachtete Essay führt anhand unterschiedlicher subjektiver Beobachtungen in die japanische Ästhetik ein. Dabei sind seine Gedanken und Ausführungen, speziell zu Themen wie Licht, Materialbeschaffenheit und der damit verbundenen Wärme - wichtig und interessant für die Auseinandersetzung mit dem Schaffen von Leiko Ikemura.

 

Lob des Schattens wird weltweit als Schlüsselwerk einer japanischen Schule des Ästhetizismus gelesen, als deren Hauptvertreter Tanizaki und sein Lehrmeister Nagai Kafū gelten. Ihr Ästhetizismus ist gekennzeichnet durch das Prinzip des L’art pour l’art, die Schaffung und den Genuss von Schönheit. "Wie ein phosphoreszierender Stein, der im Dunkel glänzt, aber bei Tageshelle jeglichen Reiz als Juwel verliert, so gibt es ohne Schattenwirkung keine Schönheit" erklärt der Autor. Am Beispiel des Umgangs mit Licht und Schatten gelingt Tanizaki Jun’ichiro der faszinierende Entwurf einer japanischen Ästhetik. Kunstfertig und mit Leichtigkeit ergründet sein Essay die Wurzeln fernöstlicher Schönheit.

Es wird empfohlen, das Buch vorab zu lesen. Es ist im Museums-Shop erhältlich. Die Teilnahme am Lesekreis ist im Eintritt enthalten

Eine Veranstaltung im Rahmenprogramm zur Ausstellung Leiko Ikemura. Floating Spheres

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