Sie falten die kleinen Zehlein
vertonte Texte von Christian Morgenstern
„Man weiß zum Schluss nicht, was man mehr bewundern soll: die Clownerie oder die tiefe Weisheit....man lacht sich krumm, bewundert hinterher, ernster geworden, eine tiefe Lyrik, die nur im letzten Augenblick ins Spaßhafte abgedreht ist – und merkt zum Schluss, dass man einen philosophischen Satz gelernt hat.“
Diese Zeilen schrieb einst Kurt Tucholsky in großer Bewunderung über den Lyriker Christian Morgenstern.
Der Auricher Musiker Heinrich Herlyn präsentiert zusammen mit dem Emder Pianisten Patrick Pagendarm eine musikalische Hommage mit eigenen Vertonungen des genialen Lyriker und Humoristen, bei denen Tiere eine nicht unmaßgebliche Rolle spielen. Wer wissen möchte, wieso das Wiesel auf einem Kiesel sitzt, weshalb das Mondschaf sterben muss oder warum der Werwolf so deprimiert ist, der wird die Antworten in Songs bekommen, die mit den musikalischen Mitteln von Blues, Swing, Rumba oder Walzer komponiert wurden. Einige dieser Vertonungen werden multimedial begleitet von Illustrationen bekannter Grafiker, die während des Liedvortrages projiziert werden.
Vergangene Termine
Pressestimmen
Man feierte als „Gerüsselter Bruder“ den Elefanten, träumte sich hinweg mit dem „Mondschaf“, trauerte um den „Seufzer“, der im zugefrorenen See versinkt, fühlte Mitleid mit dem „Werwolf“, der nicht richtig konjugiert werden kann und amüsierte sich über das „Ästhetische Wiesel“, das um des Reimes willen auf einem Kiesel sitzt. Man betete mit den „Rehlein“ und faltete innerlich die „Zehlein“, erlebte mit den Glocken namens „Bim“, „Bam“ und „Bum“ eine ergreifende Liebesge¬schichte und freute sich, dass der ketzerische „Hahn“, der verbotenermaßen ein Ei legt, nicht auf dem Scheiterhaufen der Inquisition sterben muss. Nach einem letzten gemeinsamen „Lalelu“ ging das verschworene Dutzend an Zuschauern beschwingt und erheitert durch den grauen Novemberabend nach Hause.