Beim „Plattsounds“-Finale in Lingen überzeugt eine Ballade
Majanko gewinnt plattdeutschen Bandwettbewerb

Beim Finale des Plattsounds-Bandwettbewerbs kürte die Jury den Song „Un de Nacht is noch jung“ von Majanko zum besten plattdeutschen Lied des Jahres 2024. Zehn Bands aus ganz Niedersachsen spielten in Lingen vor begeistertem Publikum.
Der Abend war geprägt von lauten Gitarren, und doch setzten sich am Ende die leisen Töne durch: Die Band Majanko aus Wilhelmshaven hat das Finale des „Plattsounds“ Bandcontests im Kulturzentrum Alter Schlachthof in Lingen gewonnen und darf sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen. „Ich bin überrascht, dass wir mit so einer emotionalen Nummer überzeugen konnten“, sagte Sänger Majanko Bauer. „Ich fühle mich sehr geehrt, es ist ja eine Wertschätzung, die man bekommt. Und es motiviert weiterzumachen. Man kommt in Berührung mit den Wurzeln, es ruft viel in mir hervor das Platt, Erinnerungen an den Opa.“
Vor rund 110 Besuchern im Alten Schlachthof in Lingen und fast 560 Zuschauern im Livestream begeisterte die Band mit ihrem Song, der damit zum besten plattdeutschen Lied des Jahres gekürt wurde. „Es war bei den vielen starken Beiträgen eine schwere Wahl und so haben wir in der Jury viel diskutiert“, erklärte Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütskbüros der Ostfriesischen Landschaft. Sie nahm erstmals als Mitglied der Jury an dem Wettbewerb teil. Insgesamt traten zehn Bands im Rennen um den Titel an und spielten Songs aus den Genres Rock, Pop, Singer-Songwriter, Punk und Metal.
600 Euro Preisgeld sicherten sich die Lokalmatadoren ZecondZ aus Lingen mit dem 2. Platz auf dem Siegertreppchen. Ihr Song „Monumenten“ überzeugte sowohl Jury als auch Publikum. „Wir waren mit die Jüngsten. Cool, dass das Thema mit einer Location wie dem Schlachthof verknüpft wird. Es bringt effektiv die Message rüber“, sagten Noah und Paul von SecondZ, „wir konnten viel connecten und Bands kennenlernen.“ Auf dem dritten Platz landeten Alloycation aus Göttingen und nahmen dafür 300 Euro mit nach Hause. „Wir freuen uns sehr und haben gar nicht damit gerechnet. Es gab viele coole Bands, die Stimmung gemacht haben. Es war eine starke Konkurrenz, starke Auftritte“, freuten sich Luca und Linus von Alloycation. „Megacool, dass die Sprachkultur mit moderner Musik verbunden wird. Hoffentlich wird es lange erhalten.“
Bereits vor dem Contest konnte im Internet via Online-Voting über den Publikums-Liebling abgestimmt werden. HeldenSpuren aus Celle konnten hier mit ihrem eingängigen Popsong „Geev dat keen Morgen mehr“ die meisten Plattdeutsch-Fans begeistern und gewannen damit 300 Euro Preisgeld. Sängerin Vanessa konnte ihr Glück kaum fassen
Die Plattsounds-Jury setzte sich zusammen aus Ilka Brüggemann (Journalistin/Moderatorin/Autorin), Insina Lüschen (Musikerin/Sängerin/Entertainerin), Grietje Kammler (Ostfriesische Landschaft), Frank Jakobs (Redakteur/Moderator/Poetry Slammer) und Rainer Rohe (Pianist/Klavierlehrer). „In diesem Jahr war die musikalische Qualität außergewöhnlich hoch“, sagte Jurorin Ilka Brüggemann. „Ich freue mich sehr, denn ich habe von vielen der Bands gehört, dass sie Plattdeutsch als moderne Sprache wahrnehmen und nicht als etwas Veraltetes.“
Plattsounds ist ein Kooperationsprojekt von neun Landschaften und Landschaftsverbänden aus Niedersachsen, die den Wettbewerb im Rahmen der Kampagne „Platt is cool“ (www.platt-is-cool.de) umsetzen. Ausgerichtet wurde der Wettbewerb in diesem Jahr von der Emsländischen Landschaft.
Bernd Grünefeld (Emsländische Landschaft)
In diesem Beitrag erwähnt
Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft
Platt man to!